Samstag, 20. Januar 2024

[Rezension] Ich will dir nah sein






Titel: Ich will dir nah sein
Verlag: btb Verlag
Autor: Sarah Nisi
Seitenanzahl: 336 Seiten
Preis: 13,40 €  

Klappentext:

Er will ihr nah sein, noch näher, immer noch näher. Bis es irgendwann nicht näher geht.
London, Fundbüro des öffentlichen Nahverkehrs. Lester Sharp kümmert sich um herrenlose Fundsachen: Handys, Schlüssel, Portemonnaies - besonders gern um Kleidungsstücke und medizinische Gerätschaften. Er ist auch privat ein Sammler und Sonderling, der sich schwertut mit Frauen und zwischenmenschlichen Beziehungen. Als er der jungen Erin begegnet, weiß er zunächst nicht, wie er sich verhalten soll - findet aber schon bald eine Möglichkeit, ihr nah zu sein. Näher, als es ihr lieb sein kann...




Meine Meinung:

Ich hab „Ich will dir nah sein“ vor 3 Jahren bei einer Youtuberin gesehen, die dieses Buch in einem Video vorgestellt hat. Damals fand ich den Klappentext extrem spannend, interessant und ich wollte zu diesem Zeitpunkt wieder mal einen Psychothriller lesen. Daher ist es auch bei mir eingezogen.

3 Jahre später war es dann so weit und ich hab dazu gegriffen. Unseren Protagonisten Leister beschreibt man am besten mit dem Wort „Creep“. Er arbeitet im Fundbüro der Londoner Verkehrsbetriebe und zeichnet sich schon mal dadurch aus, dass er an den Fundstücken riecht, sie untersucht nach eigenem Interesse kategorisiert. Gelegentlich nimmt er dann auch Sachen mit nach Hause. 

Zuhause wartet seit Neuesten sein neues „Hobby“ auf ihn. Vor kurzem ist nämlich in der Wohnung gegenüber Erin, eine Tänzerin, eingezogen. Lester ist besessen davon alles mitzubekommen, was Erin ihrer Wohnung tut. Sei es ein Telefonat mit ihrer Mutter, Gespräche mit Besuchern oder viel persönlichere Aktivitäten. Er fixiert sich dermaßen auf Erin, dass er sie stalkt. Erin hat ihm gegenüber aber kein Interesse in jeglicher Weise gezeigt. Er versteht Gesten einfach falsch. Und steigert sich immens in diese Manie hinein. Das war schon gruselig.

Zum Buch selbst: Ich kam ganz gut in die Geschichte rein, denn man lernt Lester mal kennen und merkt zunächst, wie er drauf ist, bevor Erin in das Wohnhaus zieht. Das fand ich noch sehr gut geschrieben. Die Autorin hat einen sehr einfachen Schreibstil, wo ich schon zügig durch das Buch kam. Zwar nicht so, dass ich 150 Seiten gelesen hab und es gefühlt nur 70 Seiten waren, aber doch zügig. 
Doch ab der Hälfte zog es sich so richtig wie ein Kaugummi. Ich habe mich dann auch entschlossen ein zwei Tage zu pausieren. Das dann hat geholfen, aber es gab dann keinen Knalleffekt, wo ich dann noch gefesselt das Buch zu Ende gelesen hätte. Es war dann wie ein ruhiger Tag auf der See mit ein paar kleineren Wellen, aber nicht so der Spannungspunkt. 

Ein weiterer Bonuspunkt sind die Perspektivenwechsel. Hier haben wir neben den Perspektiven Lester, Erin und Rhys, der Makler, der Erin die Wohnung verkaufte, auch einen Vergangenheitsstrang. Aufgrund diesem sollte der Leser verstehen lernen, wie aus Lester dieser komische Kautz wurde. An sich eine gute Idee. Optisch allerdings nicht ganz gelungen. Die Gegenwart und der Vergangenheitsstrang unterscheiden sich nämlich nur darin, dass beim Gegenwartstrang ein Datum mit Uhrzeit in kleinerer Schriftgröße als die sonstige Schriftgröße ist. 

Zusammengefasst: Ganz nett, aber ein Psychothriller, der nur bedingt einer ist. Kein absolutes Muss diesen zu lesen. 

Fazit:

Nichts dem hinzuzufügen. Ich gebe 3 Killerherzen.








4 Kommentare:

  1. Hallo Lisa,

    mich hat Lester fasziniert. Ich empfand ihn als so abstoßend, dass ich davon gebannt wurde. Das Ende fand ich gut. Es war kein Hollywood-Showdown, aber gut.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Guten Morgen Nicole,

      hast du dazu auch eine Rezension geschrieben? Mach mich gleich mal auf den Weg zu dir.
      Er war tatsächlich echt krank im Kopf. Das war nicht normal. Vielleicht versuch ich es mit einem weiteren Buch der Autorin. Vielleicht kann mich das mehr begeistern.

      Aber vielen Dank für deinen Kommentar.

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    2. Hallo Lisa,

      ja, habe ich. Ich weiß nicht, ob du die schon gesehen hast:
      https://zeit-fuer-neue-genres.blogspot.com/2021/06/rezension-ich-will-dir-nah-sein-sarah.html

      Martina von Martinas Buchwelten hat das neuere Buch der Autorin gelesen. Leider fällt mir momentan der Titel nicht ein. ^^ Martina meinte, dass das Schema recht ähnlich ist und man es nicht unbedingt gelesen haben muss. Für zwischendurch fand sie es aber nicht schlecht. Jedenfalls ist es kein Must-Read für mich, aber vielleicht passt's ja mal.

      Liebe Grüße
      Nicole

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  2. Liebe Lisa

    Das Buch stand ein Weilchen auf meiner Wunschliste, dann habe ich aber durchwachsene Rezensionen gelesen und es wieder gelöscht. Ich habe wohl gut entschieden ;-)

    Alles Liebe an dich
    Livia

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