
Mit Ascari, Gabi und Nicole habe ich vor kurzem einen Buddy-Read zum 2. Buch der Kitzbühlmörder Reihe von Mortimer M. Müller gestartet. „13 Gebote“ setzt mehr oder weniger da an, wo „Kabine 14“aufgehört hat. Für mich war der erste Teil dieser Reihe ein 3 Sterne-Buch und wir waren alle gespannt, wie sich der Folgeband entwickelt.
Und ab da, hab ich irgendwie Probleme die richtigen Worte zu finden. Eines ist definitiv klar: Mortimer M. Müller kann schreiben. Das definitiv. Da waren wir uns alle irgendwie einig. Ich für meinen Teil kam ganz gut in die Geschichte rein. War auch irgendwie positiv überrascht, wie leicht es diesmal ging und ich auch so durch die Abschnitte flog.
Klar ist allerdings auch, man bekommt wieder sehr kurze Kapitel und dementsprechend oft werden Perspektivwechsel gemacht. Da die meisten Charaktere bereits in „Kabine 14“ vorkamen, war das an sich nicht allzu das Problem. Außer bei zwei Charakteren, deren Namen beide mit S beginnen. Wenn da also schonmal beide Perspektiven aufeinanderfolgen hatte ich schon ein wenig mitzudenken. An sich bin ich ja ein Fan von kurzen Kapiteln und Perspektivwechsel. Allerdings bei den zwei S war das schon eine leichte Herausforderung.
Die größte Herausforderung stellte bei diesem Buch die Handlung dar. Abgesehen davon, dass ein Handlungsstrang meiner Meinung nach komplett unnötig war, verheddert sich der Autor einfach in den einzelnen Handlungssträngen. Meiner Meinung nach wollte er einfach zu viel und dieses zu viel mündete in Ungenauigkeit und Oberflächlichkeit was die Charaktere und deren Entwicklung sowie die Handlung und deren Wendungen betraf.
Zusammenfassen kann man den Plot aber wie folgt: Mörder will Rache und produziert Leichen am laufenden Band. Deshalb würde ich trotz der Anpreisung als Einzelwerk empfehlen, dass zunächst Kabine 14 gelesen wird.
Mein Problem mit diesem Buch ist, dass ich es eigentlich aus den falschen Gründen unterhaltsam fand. Besonders je weiter die Handlung fortgeschritten war, desto absurder wurde es und ich saß auf der Couch und musste lachen und den Kopf schütteln. Ich dachte mir so: „Das kann nicht dein Ernst sein? Nein, du kannst diese Handlung nicht ernsthaft so in diese Richtung gehen lassen? Du willst mich doch verarschen?“ Ich war sprachlos. Einige Dinge machten keinen Sinn und besonders die Art und Weise, wie der Autor gewisse Handlungen der Protagonisten versuchte zu erklären, waren irrsinnig.
Mein absolutes Highlight jedoch war der Showdown beziehungsweise das Ende. Auch hier, oder besonders hier, verrennt sich der Autor in seinen Ideen und lässt mich nur mehr Kopf schütteln. Es war komisch und aber es war unterhaltsam zu lesen. Während dem Lesen hab ich wirklich die Ernsthaftigkeit dieses Buches in Frage gestellt und ich glaub, den anderen ging es genauso.
Ich möchte nicht spoilern, aber ich bezweifle, einerseits dass eine normal denkende Personengruppe in einer Notsituation so handeln würde, wie es die Charaktere in diesem Buch machen. Andererseits bezweifle ich, dass eine einzelne Person in derartiger psychischen und physischen Verfassung, wie es ein Charakter am Ende des Buches ist, noch fähig wäre eine derartige Handlung zu setzen, wie sie es jener Charakter setzt. Da hätte es definitiv ein professionelles Lektorat gebraucht.
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