[Rezension] Rachefrühling

Titel: Rachefrühling

Verlag: Goldmann Verlag

Autor: Andreas Gruber

Seitenanzahl: 608 Seiten

Preis: 13,00€  

Quelle

Klappentext:

Martin Kilian betreibt einen erfolgreichen True-Crime-Podcast. Dank seiner Recherchen wurden schon mehrere unschuldig Verurteilte wieder aus dem Gefängnis entlassen. Bis Kilian plötzlich selbst zum Verdächtigen wird: Bei dem grausamen Mord an der Wiener Chirurgin Dr. Rashid spricht alles gegen ihn. Verzweifelt wendet er sich an die renommierte Anwältin Evelyn Meyers, doch deren Nachforschungen gestalten sich komplizierter und gefährlicher, als anfangs gedacht. Und so bittet Evelyn den Leipziger Kommissar Walter Pulaski, der gerade in Wien Urlaub macht, um Hilfe. Anders als sie kann er inkognito ermitteln und stößt dabei auf ein unglaubliches Geheimnis …

Meine Meinung:

Wenn Andreas Gruber die Rache-Reihe mit Rachefrühling vervollständigt, dann bedeutet das für mich, dass ich das Buch bestenfalls gleich lese. Diesmal nicht allein, denn Gabi und Ascari vom Club LiterAUTur haben sich angeschlossen und so haben wir gemeinsam einen Buddyread gestartet.

Warum geht es ganz kurz: Martin Kilian ist True-Crime Podcaster und ausgerechnet der wird verdächtigt die Wiener Chirurgin Aleyna Al-Rashid auf grausame Weise getötet zu haben. Er bittet Evelyn Meyers ihn zu verteidigen, denn er sei unschuldig. Um das zu beweisen, bekommt sie Unterstützung von Walter Pulaski, einem Kommissar aus Dresden. Ob sie den Fall lösen können?

Mit der Handlung trifft der Autor jedenfalls voll ins Schwarze, denn auf den diversen Streaming Plattformen gibt es schon einige True Crime-Podcasts und es ist gar nicht so weit hergeholt, dass diese auch mal in Ermittlungen der Polizei eine Rolle spielen können. Der Plot hat mich schon mal überzeugt.

Für mich nicht überraschend war, dass der Einstieg sofort gelang. 1. Kapitel gelesen und ich war drin. Es war wie ein Sog, der mich mitriss. Von Anfang an spannend und unterhaltsam. Ein Gruber eben, wie man es schon von den anderen Büchern her kennt.

Andreas Gruber ist auch für seine unerwarteten Wendungen bekannt und auch in „Rachefrühling“ ist es der Fall. Kaum glaubte ich, der Lösung näher zu kommen, kommt von irgendwo eine Wendung her, die alles über den Haufen schmeißt. All meine beziehungsweise unsere Überlegungen hinsichtlich des Täters waren bis zum Schluss plausibel und hätten ein rundes Ende gebracht. Aber nix da.

Weniger Fan war ich allerdings von der Offenheit beziehungsweise Erzähllaune der Charaktere. Evelyn, Flo und Walter hatten während ihren Ermittlungen viel Glück und einiges ging mir einfach zu einfach. Diese Zufälle häuften sich und das war meiner Meinung nach schon sehr auffällig. Beispielweise bekommt das Trio rund um Evelyn Meyers ziemlich rasch Infos über eine bestimmte Person. Da dachte ich mir: „Würde ich so mir nichts dir nichts etwas über jemanden erzählen? Auch wenn diese Person eine Polizeimarke aus Dresden hat?

Weiters baute der Autor einige Rückblenden in das Buch ein. Da war ich tatsächlich spie gespalten. Einerseits fand ich die Rückblenden zum Mord selbst überflüssig, da diese eher wenig neue Infos brachten (aber gut geschrieben) und andererseits mochte ich jene, die zur Lösung des Falls beigetragen haben. 

Die Charaktere haben es mir angetan. Abgesehen von dem Trio fand ich Imran sehr sympathisch und erfrischend. Aber generell hat Andreas Gruber die Charaktere authentisch gezeichnet und in Szene gesetzt.

Wäre ich nicht krank geworden, hätt ich das Buch in 1-2 Tagen durchgelesen, denn der Schluss war einfach genial. Die letzten 150 Seiten zirka in einem Rutsch. Man kann das Buch einfach nicht weglegen. Euch erwartet ein typisches Gruber-Ende.

Fazit:

Zusammenfassend: Wieder ein spannender Fall für Walter Pulaski, Evelyn Meyers und Flo Zock. Auch wenn dieser Band nicht mein absoluter Liebling ist, war das ein gelungener Abschluss einer spannenden und insgesamt absolut empfehlenswerten Reihe. Und vielleicht sehen wir den einen oder anderen Charakter in einer anderen Stelle wieder.

 

Ich gebe 5 Killerherzen.