"One day you'll leave this world behind. So live a life you will remember." - Zeile aus "The Nights"
In Berührung mit Aviciis Musik kam ich zwar mit "Levels". Das lief nach dem Erscheinen glaub ich in Dauerschleife bei mir. Und auch jetzt als ich die Biografie gelesen/gehört hab, hab ich es unteranderem wieder gehört. Einfach gute Laune pur.
Ich glaub, zu Avicii braucht man an sich nicht viel sagen. Der Schwede war ein Künstler, der eine ganze Generation mit seiner Musik begeistern und bewegen konnte. Seine Lieder werden immer in Erinnerung bleiben und werden vermutlich nie in einer Schublade gesteckt und nie wieder hervorgekramt. Er schrieb Musikgeschichte.
Großartig an seinen Liedern finde ich, dass seine Texte einfach Hand und Fuß haben. Man braucht nur jetzt mal mein Zitat von oben anschauen, das ist einfach wahr und seine Texte repräsentieren einfach Aviciis Gefühlsinneres. Oder wenn man sich jetzt mal den Text zu SOS ansieht. Gänsehaut. In einer packenden Melodie so einen tiefen Text zu finden, ist meiner Meinung nach in der heutigen Musikszene eher selten.
Die Biografie von Måns Mosesson wollte ich genau aus diesem Grund lesen. Ich wollte den Menschen und die Gedanken hinter diesem großen Namen verstehen. Wie aus Tim Bergling der große Avicii werden konnte und in gewisser Weise auch versuchen zu verstehen, wieso er den Weg, den er 2018 gewählt hat, gegangen war.
Die Biografie beginnt mit der Kindheit und Jugendzeit von Tim. Gibt beispielsweise Einblick, wie er mit seinen Freunden am Nachmittag Spiele gezockt hat, wie er zu elektronischer Musik kam und Gefallen an das Zusammenschieben von Akkorden gefunden hat.
Dieses Buch gibt auch Aufschluss darüber, wie hart das Musikbusiness ist. Nicht alles was glänzt ist Gold. Wenn man bedenkt, dass Tim sich mit Tabletten und Energy Drinks von Auftritt zu Auftritt geangelt hat, ist das wirklich beängstigend. Wenn man dann auch dazu bedenkt, dass Tim in einer Nachricht mal geschrieben hat, dass ein Krankenhausaufenthalt sich wie ein Urlaub anfühlt, dann lässt sich ein großes Stresslevel erkennen. Måns Mosesson gibt somit Einblicke in die Ruhm- und Schattenseiten des Geschäfts.
Für mich ist diese Biografie dahingehend gut und empfehlenswert, weil sich der Autor einerseits sehr mit dem Leben von Avicii beschäftigt hat und auch mit Weggefährten in Kontakt stand. Andererseits sehr respektvoll mit dem Thema psychische Erkrankungen, Depressionen auseinandergesetzt und eingearbeitet hat.
Eine persönlichere aber auch emotionalere Note bekommt die Biografie auch aufgrund der Tagebucheinträge und E-Mails, die Tim seinem Vater, Kollegen und anderen Personen in seinem Leben geschrieben hat.
Jetzt ist auch schon ein wenig Zeit vergangen und mir "spukt" das Erfahrene, Gehörte noch immer im Kopf herum. Wirklich tragisch und vor allem hat die Musikbranche 2018 einen ganz Großen verloren. Ich hoffe, Tim hat seinen Seelenfrieden gefunden.
Avicii ist zwar nicht mehr unter uns, aber hinterlässt mit seinen Liedern ein großes Vermächtnis, welches auch in der von seinen Eltern gegründeten "Tim Bergling Stiftung" weiterlebt.
Jetzt dreh ich mal "Levels" auf.
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