Titel: Todesspur
Verlag: Goldmann Verlag
Autor: Andreas Gruber
Seitenanzahl: 624 Seiten
Preis: 14,00€
Klappentext:
BKA-Ermittler Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez versuchen bei einem nächtlichen Großeinsatz Dr. Paul Conrad festzunehmen. Der soll entscheidend am Entstehen der nächsten Generation der Terrorgruppe RAF beteiligt sein – und an der Planung einer beispiellosen Anschlagsserie. Doch Conrad gelingt die Flucht, und Sneijder muss zu kreativen Mitteln greifen, um die Gefahr noch abzuwenden.
Die Situation verschlimmert sich dramatisch, als Sneijder auf die geheimnisvolle Lea Fuchs trifft. Deren eigene mörderische Pläne stellen seine Ermittlungen völlig auf den Kopf …
*Ich versuche nicht zu spoilern, daher sind stichwortartig Wörter geschwärzt, damit jene, die das Buch bereits gelesen haben, wissen, worauf ich hinaus will.
Meine Meinung:
Die Reihe um Maarten S. Sneijder und Sabine Nemez nimmt schon eine großen Platz in meinem Leserherz ein und deswegen war ich auch sehr gespannt, wie mir der achte Band der Reihe gefallen wird.
Es geht in guter alter Gruber-Manier schon sehr actionreich und spannend los. Der Anfang machte mich hoffnungsvoll auf unterhaltsame Lesestunden mit ganz viel Sneijder und Nemez Teamwork. Selbst die Thematik mit der neuen Generation der RAF Terrorgruppe klang vielversprechend, auch wenn politische Themen in Büchern schon etwas heikel sind. Danach gings leider in eine Richtung, die ich einerseits nicht kommen sah und andererseits nicht wirklich gut fand.
Ein wesentlicher Punkt für die folgenden Meinung war der Charakter um Lea Fuchs. Ich weiß gar nicht, wie oft ich gedanklich dieses Buch an die Wand gepfeffert hab. Da ich jetzt nicht spoilern will, beschreib ich das folgend: Lea und ihre Umstände (Stichwort: Selbstgespräche/Schizophrenie). Lea und ihre Umstände nahmen dermaßen viel Platz in dieser Geschichte ein, dass Lea mich im Lesefluss gestört hat und unteranderem ihr Charakter einfach zu nervig war. Ich weiß gar nicht, wieso sich Andreas Gruber auf diese Person so fixiert hat? Oder warum er diesen Charakter so geschaffen hat?
Da kann auch der bildliche, fesselnde und vor allem flüssige Schreibstil des Autors nichts ändern. Ich kam so richtig gut durch dieses Buch und hab knapp 400 Seiten in einem Rutsch durchgelesen. Das zeigt, wie gut eigentlich dieses Buch gewesen wäre, wenn die Storyline nicht so dermaßen auf diesen Charakter aufgebaut gewesen wäre. Andererseits wollte ich einfach wissen, ob es noch besser werden kann.
Wir haben hier zum einen Sneijders und Nemez Handlungsstrang und den von Lea, der in Kufstein beginnt. In früheren Sneijder Thrillern war es so, dass zwei Handlungsstränge parallel existierten aber der Leser immer nur so kleine Fetzen bekommen hat um im späteren Verlauf des Buches das Große Ganze zu sehen. Hier lief alles schnell ineinander zusammen und man hatte den kompletten Durchblick und wusstest schon ziemlich rasch in welche Richtung es ab Spanien gehen würde. Das fand ich schade. Positiv hervorheben möchte ich aber auf jeden Fall den Twist am Ende der Geschichte. Mit dieser Auflösung hab ich nicht gerechnet. Einfach mega.
Irgendwie fehlte mir auch das typische Sneijder/Nemez Dreamteam-Gefühl. Sie ermittelten zwar zusammen und auch Miyu und Marc waren mit von der Partie. Selbst Martinelli, aber die kam dann auch ein wenig zu kurz. Aber dieses Neckische, dieses Gefühl eines eines eingespielten Teams, welches Sneijder und Nemez in den ersten Bänden der Reihe darstellten war hier meiner Meinung nach nicht vorhanden. Selbst Marc konnte sich nicht so profilieren mit seinen IT Kenntnissen.
Andreas Gruber hat Sneijder auch hier wieder in Situationen gebracht, die einfach nur genial waren. Lustig geschrieben und einfach herrlich. Stichwort Speeddating. Es hat mir großen Spaß bereitet ihn da "leiden" und fluchen zu sehen. Jedoch waren auch ein paar Situationen, wo ich mir gewünscht hätte, er wäre souveräner gewesen auch hinsichtlich der Ermittlungsarbeit.
Ein großes Fragezeichen stelle ich mal hinter diesen Cliffhanger. Ich bin mir nicht sicher, wie Andreas Gruber diesen umsetzen will und inwiefern ihm das unterhaltsam gelingen wird. Ich bin da ein wenig skeptisch. Auch wenn Gulasch erwärmter besser schmeckt, hab ich keine Lust dazu ein aufgewärmtes Gulasch zu lesen. Ich lasse mich aber gern überraschen.
Fazit:
Es bricht mir das Herz, wenn ich euch verrate, dass ich "Todesspur" 2 Killerherzen gebe. Ich bin ja grundsätzlich jemand, dem die Bücher von Andreas Gruber immer gefallen. Sie sind so gut, aber das hier war für mich leider ein Reinfall. Für mich definitiv der schlechteste Band der ansonst einfach empfehlenswerten Reihe.
Aber Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Ich für meinen Teil gebe schweren Herzens 2 Killerherzen.
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenOhhhhh, na da bin ich ja jetzt echt gespannt! Ich verfolge die Reihen von Gruber ja auch schon seit längere und bisher konnten mich die Bücher auch immer begeistern. Echt schade dass da ein Charakter die ganze Geschichte so gestört hat, denn ansonsten scheint es ja auch viele positive Punkte gegeben zu haben.
Lesen werde ich es auf jeden Fall und ich hoffe, dass besser mit Lea Fuchs zurecht komme oder sie irgendwie ausblenden kann *lach*
Liebste Grüße, Aleshanee
Hallo Aleshanee,
Löschenja bis jetzt hab ich auch keine schlechten Erfahrungen mit den Büchern von Andreas Gruber gemacht. Ich wünsch dir ganz viel Spaß bei dem Buch und bin schon gespannt auf deine Rezension.
LG Lisa