Servus und grias eich im Stüberl des Club LiterAUTur!
Der Sommer ist da! Erkennbar an den extrem hohen Temperaturen, den kilometerlangen Staus Richtung Süden oder auch im Inland an den Autokennzeichen aus nah und fern. Uns Österreicher zieht es für den Urlaub auch ganz gern ans Meer, doch hat unser kleines Land, wenn man unserer Nationalhymne Glauben schenken mag, auch einiges zu bieten. Ascari, Gabi, Nicole und ich wollen nun, passend zu unserem heutigen Thema „Homebase“, eine kleine Rundreise durch vier österreichische Bundesländer wagen.
Während die Damen sich am mitgebrachten Trinkspender, der mit selbstgemachtem Eistee gefüllt ist, bedienen, schlag ich schon mal die Österreich-Landkarte auf. Die 1. Station unserer Reise ist das Bundesland Salzburg, wo ich Gabi gleich mal das Wort übergeben werde:
Eine Homebase in Österreich im Sinne von einem Heimatort habe ich als geduldete Bayerin 😉 in dieser Runde natürlich nicht. Aber es gibt sehr wohl Regionen in Österreich, die ich besonders mag und die absolut als Urlaubsziel in Frage kommen. Oder – nach einem Lottogewinn – für einen Zweitwohnsitz.Ich liebe die Kombination von erfrischenden Seen und beeindruckenden Bergen. In diesem Jahr 2024 ist Bad Ischl im Salzkammergut auch noch die Kulturhauptstadt Europas, was in dem Buch, das ich euch vorstellen will, zwar nur ganz am Rande, aber doch eine Erwähnung findet.
Durch Lisas „Autorengeheimtipp“ für das 2. Quartal 2022 bin ich auf die Autorin Dagmar Hager gestoßen. Lisa hatte damals „Schöner Sterben in Wien“ vorgestellt (Lisas Rezension). Ich habe von dieser Autorin mittlerweile den zweiten Band der „Giesinger und Achleitner“-Krimireihe gelesen, die im wunderschönen Salzkammergut spielt. Der LKA-Ermittler Ben Achleitner und die Ärztin Marie Giesinger haben eine private gemeinsame Vergangenheit und treffen bei Mordermittlungen immer wieder aufeinander. Ben ist ein Naturfreund und genießt die Gegend bei Wanderungen und Ausflügen zu Badeseen genauso wie die Kulinarik und macht mir damit immer wieder Appetit auf eine eigene Reise ins Salzkammergut.
Im zweiten Band „Salzkammerblut“ geht es darum:
Ganz Bad Ischl feiert feucht-fröhlich den Liachtbratlmontag, als Marie Giesinger den toten Kulturmanager Hubert Holzinger im Smoker-Grill der Almrauschhütte entdeckt. Natürlich taucht ausgerechnet ihr Ex-Freund, der Kriminalbeamte Ben Achleitner, auf, um zu ermitteln. Die beiden verbindet eine unausgegorene Gefühlslage und auch bei den Mordermittlungen ist mehr unklar, als den beiden lieb ist.
Meine komplette Rezension gibt es hier: Rezension
Das freut mich, dass meine Empfehlung von vor zwei Jahren dich zur heutigen Empfehlung inspiriert hat. Damit bist du heute mal nicht alleine, denn mich hat auch jemand aus unserer Runde zu meiner Empfehlung inspiriert, aber dazu später.
Diesmal darf ich euch mein Zuhause zeigen und einen wahren
Heimattipp geben, der tatsächlich bei mir vor der Haustür spielt. Sobald ich an
Bücher aus meiner Gegend denke, fällt mir sofort der Krimi-Autor Helmut
Scharner mit seiner Most-Reihe ein.
Der Most ist fester Bestandteil unserer Region sowie der hiesigen Kultur und die Mostbarone bürgen für beste Qualität.
Es geht ein Mörder um. Der Primus der Mostbarone wird vor seinem Heurigen erschlagen. Die Konkurrenz steht unter Tatverdacht. Doch bei den Ermittlungen stößt Major Brandner auf weitere Verdächtige und Mordmotive. Bis noch ein Mord mitten im Mostviertel geschieht.
Sehr gut gefällt mir, dass der Autor die regionale Kultur herausarbeitet und dadurch die kulturellen Besonderheiten meiner Welt erfasst.
All die beschriebenen Schauplätze, die Stimmung und die Kultur sind realitätsgetreu beschrieben. Ausnahme bilden ein fiktives Hotel und die Auseen, die in Helmut Scharners „Mostbarone“ - mit einem Augenzwinkern - mit paradiesischem Urlaubsflair versehen sind. Leider kommt das nicht einmal mit viel Fantasie an die echten Auseen heran und sorgt bei ortskundigen Leser:innen für Schmunzeln.
Mir hat „Mostbarone“ richtig Spaß gemacht. Es hat mir gefallen, direkt vor meiner Haustür zu ermitteln, und meine Gegend durch die kriminelle Lektüre neu zu entdecken. Ich denke, wer Regionalkrimis mag, wird damit angenehme Lesestunden haben.
Ach ja, und wenn ihr wissen wollt, wie unser Most schmeckt,
dann müsst ihr euch schon auf den Weg ins schöne Mostviertel machen.
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Ach schade, und ich dachte, du nimmst uns einen Most zum Kosten mit.😁 Aber für's Erste reicht auch deine Rezension zum Buch, die ihr hier findet => Rezension
Für jene, die, genauso wie ich, das Mostviertel als nächstes Urlaubsziel auserkoren haben, hier: Kann man sich gut informieren, was das Mostviertel zu bieten hat. => Infos zum Mostviertel
Weiter geht's auf der Süd-Autobahn nach Süden. Vorbei an grünen Felden, Bergen und Tälern, landen wir schließlich im Nachbarbundesland: der Steiermark. Dort stellt uns Ascari ihre heutige Empfehlung vor.
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Ich erinnere mich noch gut, als wir uns das erste Mal über
„Homebase“ unterhalten haben, hatte ich zwei andere Titel für das Thema im
Kopf. Aber gut, wie das Leben so spielt, habe ich Ende Juli zu einem Buch
gegriffen, das wunderbar dazu passt – ohne dabei an den Club zu denken. Tja,
vergesslich kann ich :D! Und ich nehme an, die Reihe ist zumindest steirischen
Krimi-Leser:innen nicht ganz unbekannt – ich rede von den Steirer-Krimis von
Claudia Rossbacher.
Diese Reihe begleitet mich jetzt schon recht konstant über mehrere Jahre, weil ich so Stück für Stück die Titel gelesen habe. Mit „Steirerwald“ bin ich jetzt endlich auf dem aktuellen Stand, ehe im Herbst das nächste Buch erscheint. Ich glaube, es ist nicht untertrieben zu sagen, dass diese Reihe in meinem schönen Heimatbundesland sowas wie eine Regiokrimi-Institution geworden ist, einige der Bücher sind nämlich auch in der „Landkrimi“-Reihe des ORF verfilmt worden.
In „Steirerwald“ verschlägt es die beiden Hauptfiguren Sandra Mohr und Sascha Bergmann in die Südoststeiermark, genauer gesagt in die Region Kumberg, die noch zum Bezirk Graz-Umgebung zählt. Beim Schloss Abelsberg (Hier dürfte das Schloss Kainberg die Vorlage sein) taucht nämlich die Leiche eines Filmregisseurs auf, dem mit einem Jagdgewehr in die Brust geschossen wurde. Tatverdächtige? Zunächst Fehlanzeige, aber Sandra und Sascha geben verständlicherweise nicht auf …
So viel zum Inhalt. Wie Titel und Cover schon verraten, geht es in diesem Band sehr viel um das Thema Jagd, entsprechend verwendet die Autorin neben dem steirischen Dialekt sehr viele Vokabel aus der Jägersprache. Aber keine Angst, es gibt für beides wie immer am Ende ein Glossar, wo man die Wörter nachschlagen kann, wenn sich ihre Bedeutung nicht aus den Dialogen ergibt.
Da Rossbacher hauptsächlich aus Sandras Perspektive ihre
Geschichten erzählt, erfahren wir hier auch wieder etwas mehr über ihr
Privatleben, das sich zumindest ein wenig mit ihren Ermittlungen überschneidet.
Auch wenn ich den Krimi dieses Mal wieder eher von der schwächeren Seite
empfunden habe, fühlt sich jedes neue Buch aus dieser Reihe ein wenig wie ein
vertrauter, liebgewonnener Schuh an, den man sich gerne für eine neue Lauf-,
nein, Leserunde anzieht.
Das zweite, was ich an dieser Reihe tatsächlich zu schätzen gelernt habe, sind die Orte. Sandra und Sascha verschlägt es in „Steirerwald“ beispielsweise auf den Schöckl, unseren Grazer Hausberg, um einen Zeugen zu befragen. Ein Ort, an dem ich verständlicherweise selbst schon mehr als einmal war :). Sich beim Lesen den Ort dann vorzustellen – das hat schon etwas! Aber das ist wohl auch der ganz besondere Charme der Regiokrimis, denke ich.
Wie es weitergeht, wird sich dann mit „Steirerzorn“ zeigen, dem nächsten Band, der Anfang Oktober erscheint und der die Leserschaft dann ins Schilcherland führen wird, einer Gegend, die etwas südwestlich von Graz liegt.
Eigentlich muss ich mich zunächst bei Nicole bedanken, denn
sie hat mich zum heutigen Buch inspiriert. Weißt du noch? Im letzten Jahr hast
du uns das große österreichische Sagenbuch vorgestellt und ich stell heut ein
Buch vor, welches auf einer Sage basiert.
Zwischen 1106 und 1783 gab es in Kärnten das Benediktinerkloster Arnoldstein. Genau in diese Zeit fällt die Sage „Die weiße Rose im Kloster Arnoldstein“ und später auch das Buch. Demnach sollen jene Mönche, die auf ihren Betstühlen eine duftende weiße Rose vorfanden, sich auf ihren Tod vorbereiten. Die Todesrose sozusagen. (Die weiße Rose im Kloster Arnoldstein)
Im Deutschunterricht hatten wir mal eine Themenwoche „Sagen“ und da ich ja Kärntnerin bin, ist diese Sage selbstverständlich auch vorgekommen. Und genau diese Sage hat Iny Lorentz in ihrem Buch „Der Fluch der Rose“ eingewoben.
Das Buch selbst handelt von Maria, einer Ziehtochter der
reichen Fugger, die nahe dem Kloster lebten, und Johannes, der als Findelkind
im Kloster aufgewachsen ist und später zum Priester geweiht wurde. Sie
verlieben sich ineinander. Jedoch muss ihre Liebe einiges aushalten und diverse
Hürden überwinden.
Ich weiß noch, dass dieses Buch meine erste Berührung mit dem Genre „Historische Romane“ war und ich sehr gespannt war, wie mir es gefallen wird. Jedenfalls hat das Autorenduo auf den knapp 670 Seiten ein ganz unterhaltsames Buch geschrieben.
Meine komplette Meinung zu "Der Fluch der Rose" findet ihr hier => Rezension
Unvergessen wird für mich aber die Autorenlesung bleiben, die genau in dem besagten ehemaligen Kloster stattgefunden hat.
Übrigens kann man die Klosterruine Arnoldstein auch besichtigen. Oft wird sie zum Austragungsort von diversen Veranstaltungen. (Klosterruine Arnoldstein)
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